Es handelt sich um den 2. Band einer Trilogie.
Die Wellen sind zum Meer geworden. Aliens erobern unsere Welt und nur wenige Menschen haben die 5 Angriffswellen überlebt. Technische Geräte funktionieren nicht mehr, ein perfider Virus raffte den Großteil der Menschheit dahin und mit der letzten Welle wurde auch noch das gegenseitige Vertrauen der wenigen Überlebenden vernichtet. Denn seither gilt, dein bester noch lebender Freund könnte in Wahrheit dein größter Feind sein, und Cassies kleine Gruppe leistet dagegen verzweifelten Widerstand.
Obwohl man sofort am Ende von Band 1 in die Geschichte einsteigt, empfand ich die ersten Kapitel als sehr verwirrend. Desorientiert war ich mit Ringer und Teacup unterwegs, habe mit Cassie auf ein Wiedersehen mit Evan gehofft und konnte Bens Erschöpfung in mir fühlen, doch aufgrund des sprunghaften Stils, war ich oftmals doch etwas verwirrt und viele Zusammenhänge konnte ich erst später oder gar nicht begreifen, weil Rick Yancey den Leser von einer Perspektive zur nächsten schmeisst. Teilweise habe ich mich wie ein Ball gefühlt, der mal von Cassie zu Ben und dann wieder zu Ringer geworfen wird. Durchgewirbelt und verwirrt, versucht man dann, das Gesamtbild zu erkennen, aber jedem, dem schon einmal richtig schwindelig war, weiß, dass das in dem Zustand gar nicht so einfach ist.
Düster, melancholisch, hoffnungslos - diese Atmosphäre zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. Sobald man meint, schlimmer könne es nicht werden, beweist Yancey, dass er noch viel düsterere Szenarien zu bieten hat, und lässt dabei weder Leser noch Protagonisten zu lange auf ein gutes Ende hoffen, wodurch man vermutet, dass es wohl kein Entkommen gibt.
Zwar kommt die Handlung an sich nicht besonders gut voran, allerdings sind es neue Perspektiven, die sich öffnen und Charaktere, die man neu entdeckt. Es gibt sehr viele unvermutete Wendungen, durch die man eine andere Sicht auf die bisherigen Ereignisse erhält und zum Ende hin eine drastische Entwicklung, mit der ich so überhaupt nicht gerechnet hätte. Die Charaktere selbst lernte ich nun noch besser kennen und ich wurde mir ihrer Verzweiflung erst so richtig bewusst und dabei fragt man sich ratlos, wie das wohl alles im Abschlussband enden wird.
Obwohl dieser Mittelteil nicht mit Band 1 „Die fünfte Welle“ mithalten kann, war es ein
sehr informativer Abschnitt in der Gesamtgeschichte, weil hier besonders die Komplexität der Handlung betont wird und der Leser noch tiefer in dieses Szenario eintauchen kann. Zwar glänzt dieser Teil nicht durch anhaltende Spannung, trotzdem hat mich diese herausragende Vielschichtigkeit an sich gefesselt. Immerhin wurden dadurch meine Erwartungen verdreht, die Charaktere weiter beseelt und die weitere Neugier gesät.
Die Trilogie:1) Die fünfte Welle
2) Das unendliche Meer
3)
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