Markus ist ein Jäger, der in einschlägigen Nachtclubs auf der Pirsch nach williger Beute ist. Bis er in die Augen eines anderen Jägers blickt, und ein spannendes Spiel beginnt.
Mit "Irgendwie Top" hat Chris P. Rolls einen intensiven Gay-Romance-Roman geschrieben, der den Leser mitten in die prickelnde Jagd von gefährlichen Raubtieren versetzt.
Markus ist jedes Wochenende auf der Jagd. Ein One-Night-Stand reiht sich an das andere. Dank seines guten Aussehens ist ihm willige Beute gewiss. Doch dann fällt ihm der attraktive Alex auf, der ebenfalls ein Jäger ist.
Ab sofort geht ihm der anziehende Mann nicht mehr aus dem Kopf. Kann es sein, dass er selbst zur Beute wird? Ein knisterndes Spiel zwischen Löwe und Panther beginnt, das nicht nur die beiden Männer bannt, sondern auch den Leser von der ersten Begegnung an in den Fängen hat.
Ich weiß kaum, wo ich beginnen soll. Mir hat es extrem gut gefallen, wie langsam und ausführlich die Annäherung zwischen Markus und Alex beschrieben ist. Anfangs kratzt man als Leser an der Oberfläche und dringt mit jedem weiteren Kapitel weiter in die Charaktere vor. Die Männer lernen sich kennen, verstehen, und sind sich anfangs sicher, dass sie gemeinsam auf Jagd gegangen sind. Aber dann lädt sich die Stimmung auf, es knistert bei jedem Atemzug und die Funken sprühen, sobald sie sich gegenüberstehen.
Die Handlung wird aus Markus' Perspektive erzählt, der neben der ungewohnten sexuellen Anziehung seinen Lebensentwurf zu überdenken hat. Zum ersten Mal fragt er sich, wie es wohl ist, eine Beziehung zu haben, einem Partner zu vertrauen, und sich vollkommen auf einen anderen Menschen einzulassen. Gleichzeitig traut er Alex nicht, der vielleicht nur den anderen Jäger erlegen und damit imponieren will.
Auf diese Weise spannt sich die gesamte Handlung über die Annäherung zweier Raubtiere, die sich gegenseitig die Krallen zeigen, die Lefzen hochziehen und gefährlich die Zähne blecken. Autorin Chris P. Rolls hat aus der Liebesgeschichte dieser Männer tatsächlich ein fesselndes Spiel zwischen Panther und Löwen kreiert. Zwei ebenbürtige Gegner stehen sich gegenüber und erkennen, dass sie gar keine Feinde sondern sogar viel mehr als Freunde sind.
Diese Stimmung ist großartig und packend beschrieben. Rolls lässt den Leser Zweifel, Sehnsucht und Ängste der Figuren spüren, gibt ihnen einen sanften Stups, bringt sie zum Schnurren, nur um zwischendrin die Krallen zu wetzen.
Dabei hat sie ihre Figuren menschlich und glaubhaft kreiert. Markus und Alex reagieren überfordert auf die ungewohnte Situation, lassen sich im Liebestaumel nach und nach darauf ein, und entdecken, dass Liebe viel mehr als Sex sein kann.
Es gibt nur einen Punkt, der mich gestört hat. Markus pflegt deplatzierten Umgang mit seinem Bruder Tim, was mir einfach nicht gefällt. Hier hat die Autorin meinem Empfinden nach übertrieben, und der Story zu viel Drama verliehen.
Unbedingt anmerken muss ich noch, dass es sich bei dieser Love-Story um Romantik zwischen Männern mit expliziten Szenen handelt. Die erotischen Passagen sind meiner Meinung nach geschmackvoll beschrieben, und weder obszön noch vulgär umgesetzt.
Wer sich auf die intensive Liebesgeschichte zweier Raubkatzen einlassen will, sollte sich unbedingt mit Panther und Löwe auf Jagd begeben, weil es ein packendes Leseerlebnis und eine richtig schöne Story ist.