Blut und Gewalt stürzen das Martialenimperium in den Ruin. Imperator Marcus verkommt zum böswilligen Herrscher, der sein Volk, Unschuldige und sogar die eigene Ehefrau terrorisiert. Blutgreif Helena ist an ihren Schwur gebunden, den Imperator und das Imperium zu schützen - egal was kommt.
"Elias & Laia. In den Fängen der Finsternis" ist der dritte Teil der orientalisch-anmutenden Fantasy-Saga um die Maske Elias, das Sklavenmädchen Laia und die Kriegerin Helena, die mittlerweile zum Blutgreif aufgestiegen ist.
Dieser dritte Teil schließt an die Ereignisse des vorgegangenen Bandes an. Vom ersten Moment an befindet man sich sofort wieder im atemberaubenden Setting aus magischem Wüstensand, gefährlichen Dschinns und der Geruch von Blut liegt in der Luft.
Laia versucht, den Nachtbringer aufzuhalten, weil er ein perfides Spiel mit der Menschheit treibt. Gelingt es ihm, erneut die Macht zu ergreifen, wird ihre Welt untergehen. Und Elias kann ihr diesmal nicht hilfreich zur Seite stehen.
Denn Elias hängt als Seelenfänger in der Zwischenstatt fest, die als Eingang zum Geisterreich fungiert. Er kämpft darum, den Seelen der Verstorbenen den Übergang zu erleichtern. Dazu muss er sich allerdings von seiner eigenen Realität lösen, was ihm nicht gelingen will.
Helena muss sich als Blutgreif des Martialenimperiums schützend vor Imperator Marcus stellen. Sogar, wenn ihr diese Pflicht von tiefstem Herzen zuwider ist. Sie wird nicht nur durch ihren Schwur als Maske an das Imperium gebunden, sondern weiß, dass die Imperatrix von Marcus schlecht behandelt wird, weil sie ihre Schwester ist.
Im dritten Teil in dieser märchenhaften Welt schwanken die Machtverhältnisse. Der brutale Herrscher Marcus bringt durch seine Gewalttätigkeit das Imperium ins Wanken, während ihm sein Blutgreif Helena die Treue hält, weil schrecklichere Bedrohungen auf die Martialen warten. Denn die Kommandantin verfolgt eigene Ziele, die sicherlich nicht zum Besten des Reichs sind.
Hingegen ist Laia ganz und gar auf den Nachtbringer und ihr Volk fixiert. Sie versucht den mächtigem Dschinn das Handwerk zu legen. Sie ahnt, was er im Schilde führt.
Die Handlung wird damit aus den drei gewohnten Perspektiven von Elias, Laia und Helena erzählt. Leider konnte mich dieser dritte Teil lange nicht mehr so packen, wie mich einst der erste Band "Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken" begeistert hat.
Elias verschwindet immer mehr. Aufgrund seiner neuen Rolle als Seelenfänger ist es seine Pflicht, sich selbst aufzugeben, weil er ansonsten seinem Auftrag nicht nachgehen kann. Diese Selbstaufgabe habe ich deutlich gemerkt. Elias Charakter verschwindet immer mehr bis er zum Schatten des Elitesoldatens aus dem ersten Band wird.
Laia ist ein eigener Fall. Während sie mir in den vorherigen Bänden durchaus sympathisch war, ist sie mir jetzt nur mehr auf die Nerven gegangen. Jedes Mal, wenn die Geschichte in ihre Perspektive übergangen ist, hat es mir leid getan. Sie jammert, ist ständig verzweifelt und ich hatte das Gefühl, dass sie rein gar nichts zustande bringt. Laufend erzählt sie, was sie wünscht, wie ihr Volk leidet, und wie unschuldig nicht alle sind. Diese Wiederholungen und das Suhlen im eigenen Elend haben mir einfach keinen Spaß gemacht. Meiner Meinung nach hat es die Geschichte ebenso wenig voran gebracht.
Zu guter Letzt bleibt Helena, die ich großartig finde. Als Blutgreif hat sie das Imperium von allen Seiten aus im Blick, achtet auf Freunde sowie Feinde, und sorgt sich um aller Wohlergehen. Für mich ist sie der faszinierendste Charakter dieser Geschichte, weil ihre Figur aufgrund der starken Persönlichkeit in vielen Facetten glänzt.
Die Handlung an sich löst sich langsam auf. Während sie im ersten und zweiten Band ein klares Ziel verfolgt, franst sie nun immer weiter aus, was bei mir das Interesse hemmt. Dafür ist sie mit allerhand Schlachten, brutalen Gemetzeln, dem schimmernden Hauch des Orients und magischen Momenten versetzt.
Leider hat die Reihe um Elias und Laia ihren Zauber auf mich verloren. Zwar habe ich „Elias & Laia. In den Fängen der Finsternis“ gerne gehört, doch die verfranste Handlung und Laias Gejammer überwiegen den orientalischen Märchenflair - der mich einst so fasziniert und begeistert hat.